In diesem Review möchten wir euch mal wieder ein neues Board vorstellen. Die neue TOR Dartscheibe aus dem Hause Target Darts wirbt mit symmetrischen Brandings, einem besonders dünnen Draht, hochwertigen Sisal aus Madagaskar und dem neuen Peak Fix System zur perfekten Montage an allen Wanduntergründen. Wie sich das Board in unserem Test geschlagen hat, könnt ihr unten lesen.
Qualität & Verarbeitung
Über die Qualität des Target TOR Dartboards kann man in unseren Augen nichts schlechtes sagen. Für das Board wird 215 MDG Sisal aus Madagaskar verwendet, welchem von Target eine außergewöhnliche „Selbstheilungskraft“ zugesprochen wird. Damit ist gemeint, dass sich die durch das Bespielen und der Dartspitzen entstehenden Löcher schnell wieder von alleine verschließen.
Die Oberfläche des Target TOR Steeldartboards ist komplett Clean gehalten. Das bedeutet, dass die Sisalfläche keinerlei „Risse“ aufweist, wie es bei einfach Verarbeiteten Boards der Fall ist. Beim Target Aspar waren diese „Risse“ zu sehen, beim TOR Board nicht mehr. Solche „Risse“, welche im Genauen eigentlich nur die Stöße der verschiedenen Sisalballen sind, sind in unseren Augen eine eigentlich nur optische Sache. Durch die saubere Oberfläche wirkt ein Board optisch hochwertiger.
Die Spinne, also der Draht welcher beim Target TOR Board zum Einsatz kommt, überzeugt durch eine besonders dünne und doch stabile Verarbeitung. Dadurch werden Bouncer bei Drahttreffern recht gut minimiert. Des Weiteren ist die Spinne beinfrei verarbeitet, sprich, es sind keine Drahtausläufer an den Außenkanten zu sehen. Auch dadurch entsteht ein in unseren Augen hochwertig verarbeiteter Look. Der Nachteil bei einigen „beinfreien Spinnen“ ist der, das sich die Drähte nach einer gewissen Spielzeit verbiegen können. Doppel- und Tripplefelder sehen dadurch „zusammen gepresst aus und die Drähte der Singlefelder können Wellenförmig werden. Das ist uns beim TOR Board allerdings nicht aufgefallen und wir konnten auch nach längerem Bespielen eines Segmentes keine Wellen im Draht oder ähnliches feststellen.
Markings auf der Dartscheibe
Die Brandings des Boards sind, wie auch schon beim Aspar Board, symmetrisch angeordnet. Dadurch diese Anordnung entsteht ein immer gleichbleibender Look wenn das Board gedreht wird. Die Markings sind im Wechsel, Target in Grau und TOR in Schwarz mit Roten Hintergrund, angebracht. Diese Brandings oder auch Markings sind relativ groß gehalten, was für manch einen zu überladen wirkt. Hier sah das Aspar in meinen Augen etwas besser aus, da durch das minimalistischere Design gefühlt weniger Ablenkungen entstanden. Aber dies ist Geschmackssache. Als Zahlenring kommt der schon vom Aspar bekannte Zahlenring zum Einsatz. Dieser ist auch nach wie vor nicht mit meinen Scolias kompatibel. Jedoch wird der Zahlenring wohl von dem neuen Target Omni Autoscoring-System erkannt.
Der Rand des Target TOR Dartboards ist aus Metall und in schwarz gehalten. Zusätzlich wurde hier noch Target in grau aufgedruckt. Optisch beim auspacken macht das schon was her. Kommt allerdings ein Surround zum Einsatz, ist davon nichts mehr zu sehen und auch mehr als Spielerei einzuordnen. Auf der Rückseite des Boards wurde eine auffällige rot-schwarze Folie aufgeklebt. Auch dies ist in meinen Augen eine reine optische Geschichte, da auch hiervon nichts mehr zu sehen ist, wenn das Board an der Wand hängt. Mittig in der Rückseite wurden die passenden Löcher für das Target MOD-System eingearbeitet um so eine Montage zu vereinfachen. Allerdings ist das MOD-System kein Muss. An dem TOR Dartboard lassen sich alle gängigen Halter etc. montieren und nutzen. Weiterhin verfügt das Board über drei Gewinde an den Außenseiten der Rückseite um hier die neuen Peak-Fix Schrauben einzudrehen. Dieses System kennt man schon von einem anderen Namhaften Hersteller und dient dazu, Unebenheiten in Wänden auszugleichen und das Board recht gut zu fixieren.
Im Lieferumfang des Target TOR Steeldartboards ist neben dem Board auch noch eine Montaganleitung sowie eine Standardhalterung mit Schrauben und Dübel sowie den Peak-Fix Schrauben. Alles zusammen kommt in einem recht ansprechenden Karton welcher sich auf das wesentliche konzentriert, ohne dabei mit den ganzen Details des Boards überladen zu sein.
Spielverhalten des Target TOR Steeldartboards
Schon zum Launch des TOR Boards hatte ich einiges darüber gehört und gesehen. Das Ausstellungsstück des Launches wurde von Florian von Dartsturm einige Wochen lang bespielt und ich konnte durch ständigen Kontakt zu ihm immer wieder Updates in Form von Bildern etc. erhalten. Durch das so erhaltene Feedback und meiner Neugier war schnell klar, dass ich dieses Board selbst testen und auch einem Langzeittest unterziehen möchte.
Nachdem das Board zwar nun schon länger im Handel aber immer wieder schnell ausverkauft war, konnte ich mir nun doch eines für meinen Test sichern. Schon beim Auspacken konnte ich mich von den doch deutlichen Unterschieden zum Vorgänger, dem Aspar, überzeugen. Vor allem das Sisal fühlte sich absolut super an. Nach dem Auspacken folgten schnell die Bilder und dann kam das Board auch schon an die Wand.
An der Wand hängend, habe ich mir das Board nochmal genauer angeschaut und musste feststellen, dass die Doppel und Tripplefelder optisch nicht einen perfekten Kreis bilden. Die einzelnen Segmente sind geschwungener und ergeben so einen ganz leichten „Wellenlook“ in meinen Augen. Die Höhe der Doppel- und Tripplefelder habe ich ebenfalls nachgemessen und dabei festgestellt, dass hier kleine Unterschiede festzustellen waren. Das von mir gemessene Doppelfeld hatte eine Höhe von ca. 8,85 Millimeter und das Tripplefeld eine Höhe von ca. 9,32 Millimeter. Auf der gegenüber liegenden Seite war das Doppelfeld ca. 9,12 Millimeter und das Tripplefeld ca. 9,23 Millimeter hoch. Beim Bulls-Eye habe ich einen Durchmesser von ca. 12,63 Millimeter gemessen. Die seitlichen Messungen des Single-Bulls haben gezeigt, dass das Bulls-Eye minimal aus der Mitte ist. Hier habe ich zwei Messungen, jeweils eine rechts und eine links, vorgenommen. Links hatte ich 8,72 Millimeter und rechts 8,92 Millimeter gemessen.
Diese Messungen habe ich beim TOR Dartboard das erste mal durchgeführt und kann dementsprechend noch keine Vergleiche zu anderen Boards machen. Allerdings werden bei künftigen Reviews diese Messungen ebenfalls durchgeführt und alle miteinander verglichen.
Spielverhalten der Target Tor Dartscheibe
Das Spielverhalten des Target TOR Dartboards hat mir persönlich sehr gut gefallen. Wie oben schon beschrieben, fühlt sich das Sisal absolut super an und hat auch nach den ersten Würfen durch eine sehr angenehme Lautstärke überzeugt. Auf meiner Boardanlage ist diese Scheibe bisher eine der leisesten die ich je hatte.
Um mir einen Eindruck über die Qualität und den Verschleiß des Boards zu verschaffen, habe ich, wie bei jedem Board das ich teste, wieder 100 Treffer im Tripple 20 Segment aufgenommen. Hier stellte sich in meinen Augen schon die gute Qualität des Boards raus. Das Feld sah so gut wie neu aus und ich habe mich direkt dazu entschieden, ein paar mehr Aufnahmen in das Tripple Segment zu werfen. Aus den obligatorischen 100 Darts wurden dann am Ende 1000 Treffer im Tripple 20 Feld und über 5000 Treffer um das Tripple herum. Was soll ich dazu sagen, das Ergebnis spricht hier absolut für sich. Bilder hierzu findet Ihr in der Galerie.
Durch dieses extreme Bespielen des Boards auf die 20 und drum herum, konnte ich mir auch gleich einen ersten Eindruck zur verarbeiteten Spinne, also dem Draht, verschaffen. Hier hatte ich in der Vergangenheit bei einigen beinfreien Spinnen das Problem, dass sich der Draht nach längerem Bespielen des Boards ohne drehen leicht verbiegt und dadurch wellig wird. Beim Tor Board konnte ich ein solches Verhalten nicht feststellen und der Draht sieht auch nach längerer Zeit immer noch gerade aus.
In einigen Reviews zum TOR Board habe ich gesehen, das sich die hellen Felder mit der grünen Farbe verfärben. Auch hier habe ich versucht das ganze nachzuvollziehen und habe festgestellt, dass es nicht nur bei dem neuen TOR Board zu so einem „Phänomen“ kommt, sondern auch bei einem Blade 6 Dual Core. Und das teilweise mehr.
Eine Kompatibilität des beim TOR Board zum Einsatz kommenden Zahlenring mit Scolia ist leider nicht gegeben. Dieser wird von dem Scolia Autoscoring System nicht erkannt oder unterstützt. Hierfür musste ich einen anderen Zahlenring nutzen. Probleme mit der Zählung im Vergleich zu anderen Boards hatte ich keine bzw. nicht mehr als es bei anderen Boards der Fall ist. Mit dem neuen Target Omni Autoscoring System konnte ich das TOR Board noch nicht selber testen, habe aber schon gesehen, dass es mit dem hauseigenen Zahlenring funktioniert.
Persönliches Fazit zum Target Tor Steeldartboard
Für mich persönlich ist das Target TOR Board aktuell das beste Board in der Preisklasse um die 80 Euro. Allerdings habe ich aktuell die neuesten Boards wie zum Beispiel das neue Bandit von Shot noch nicht testen können. Dies wird aber demnächst nachgeholt, um so einen noch besseren Vergleich zwischen den Boards aufstellen zu können.
Von der Qualität und der Verarbeitung her ist das TOR wirklich sehr gut und lässt kaum Platz für negatives. Wer auf der Suche nach einem neuen Board in dieser Preisklasse ist, ist mit den TOR in meinen Augen bestens beraten.
Was mir persönlich beim TOR Board etwas zu wuchtig und zu viel ist, sind die Markings. Diese hätten in meinen Augen auch gerne etwas dezenter ausfallen können, wie zum Beispiel damals beim Target Aspar. Das ist allerdings eine reine persönliche Geschmackssache. Ebenfalls nicht ganz nachvollziehbar für mich sind die Brandings auf dem Metallring an der Außenseite. Beim Auspacken sieht das schon gut aus, allerdings ist davon nichts mehr zu sehen, sobald ein Surround ins Spiel kommt. Also sehe ich das ganze als reines Design-Gimmick bzw. als Spielerei. Auch die Folie auf der Rückseite wird von mir als reines Designelement gesehen.